Liebe .........
ich möchte Ihnen sehr herzlich
danken für die Anteilnahme am Tode unserer Tochter Anja. Wir können es
immer noch nicht fassen, unter welchen Umständen sie ihr noch junges Leben
beendete. Entmutigt und genötigt durch eine BADENIA-Bausparkasse, die
noch nicht einmal den Anstand und die Courage hatte, sich ihrer
Verantwortung an Anjas Tod zu stellen. Und stattdessen versucht, die
Schuld für die Ursachen an Anjas Tod auf ihre Rechtsanwälte
Gerhart Baum und die
Kanzlei Baum ▪ Reiter & Collegen abzuwälzen.
Für uns steht weiterhin klar fest, dass Anja über Zuführer der BADENIA
eine Problemimmobilie samt Problemfinanzierung aufgedrängt wurde. Und
dass Anja per Gerichtsvollzieher und Gehaltspfändung von der BADENIA so
unter Druck gesetzt wurde, dass sie keinen Ausweg mehr wusste. Mit sehr
großem Interesse erwarten wir das Ergebnis verschiedener
staatsanwaltlicher Ermittlungen gegen ehemalige Bedienstete der BADENIA
bzw. der Heinen&Biege GmbH. Die
Presseerklärungen der BADENIA haben wir mit Betroffenheit zur Kenntnis
nehmen müssen. Sie haben uns innerlich und emotional sehr aufgewühlt, da
wir die BADENIA nach wie vor für den Tod unserer Tochter verantwortlich
machen.
Wir fragen uns nach allen
bisherigen Erkenntnissen und Einsichten verzweifelt: Was ist das bloß für
ein Staat, in dem so etwas seit Jahren erlaubt scheint? Ein Staat, in dem
Lobbypolitiker Gesetze so verbiegen können, dass sie so vielen Menschen
bei der staatlich eingeforderten privaten Altersvorsorge oft Schaden und
Unheil bringen. Und wie im Falle von Anja sogar den Tod. Was ist das für
ein Staat, in dem Politiker und Richter offensichtlich die Täter und
Mitwisser schützen und die Opfer durch zurecht gebogene Gesetze und
Urteile wehrlos stellen?
Was ist das nur für ein
AMB-Generali-Konzern, der so etwas in seinen Reihen erlaubt? Was ist das
für ein Aufsichtsrat, (u.a. Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl), der hier
nicht massiv einschreitet? Was sind das für deutsche Banken, die sich
solch scheußlicher Geschäftsmethoden bedienen? So wichtig kann Geld doch
nicht sein, das man dafür so junge Leben wie Anjas in Kauf nimmt! Dass man
bundesweit Hunderttausende Familien psychisch und physisch ruiniert, nur
um grenzenlos Profit zu machen, Bilanzen aufzublasen und satte
Managergehälter zu erzeugen und zu rechtfertigen.
Nachdem uns sehr schnell klar
geworden war, warum alles wohl so gekommen war, hatten wir trotz unseres
Schmerzes über den Verlust von Anja den unbedingten Willen, das nicht
geräuschlos einfach hinzunehmen. Wir wissen inzwischen, dass
Hunderttausende von Menschen in Deutschland in den letzten 16 Jahren über
Immobilienbetrug auch zu Opfern vieler deutscher Kreditinstitute geworden
sind. Auf den Internetseiten von
www.immobetrug.de
und im dazu gehörigen Forum kann man das gut nachlesen.
Wir sind sehr dankbar, dass wir
von Ihnen in unserem Schmerz Beistand erfahren haben. Viele
Solidaritätsadressen haben uns erreicht. Aus ganz Deutschland. Von
Menschen, die wir oft gar nicht kennen, die aber durch das Internet oder
durch die vielen Zeitungsberichte davon erfahren haben. Diese Solidarität
hat uns in unserem Schmerz sehr gestärkt. Es war überhaupt nicht leicht,
in die Öffentlichkeit zu gehen, mit den Medien zu reden und ihnen von
Anja zu erzählen. Es hat uns viel Überwindung gekostet.
Aber weil unsere Anja sehr
sozial eingestellt war und gegen das Unrecht kämpfte, wo es ihr begegnete,
glauben wir fest daran, dass es genau deswegen in ihrem Sinne war, dass
wir den Weg über die Öffentlichkeit gegangen sind, so schwer er uns auch
gefallen ist. Und zu erklären, wie sie zu Tode gekommen ist und v.a.
warum!
Anja macht das alles nicht mehr
lebendig. Aber wenn von den Menschen durch Öffentlichkeitsarbeit und
Demonstrationen mitgeholfen werden könnte, das Unrecht gegen Anja und all
die vielen anderen Menschen in Deutschland überall bekannt zu machen, so
würde das uns ein wenig von dem wiedergeben, was wir mit Anja verloren
haben: