Anja war Krankenschwester in
Würzburg. 1998 wurde sie von Zuführern der BADENIA-Bausparkasse überredet,
eine Immobilie in Chemnitz als Altersvorsorge zu erwerben. Sie erkannte
schon sehr bald, welcher Mogelpackung sie aufgesessen war. Ihre daraus
erwachsenden Sorgen und ihre finanziellen Nöte wurden immer größer. Trotz
Rechtsberatung und Vertretung der im Mai 2003 beauftragten Anwaltskanzlei
Baum ▪ Reiter
&
Collegen und den mit dieser Kanzlei kooperierenden Bundesminister a. D.
Gerhart Rudolf Baum war es unmöglich, einen akzeptablen Vergleich mit der
Bausparkasse BADENIA hinzubekommen. Einen solchen Vergleich hätte die
BADENIA mit Kunden abgeschlossen, deren Einkommen um 100 Euro über der
Pfändungsfreigrenze liegt. Anjas Einkommen lag sage und schreibe 200 Euro
höher. 200 Euro, die letztendlich wohl über Leben und Tod von Anja
entschieden haben.
Am 17.09.2004 erhielten wir von
Anja einen Brief mit der Bitte, sie heimzuholen. Vor allem der beiliegende
Wohnungsschlüssel ließ uns in großer Unruhe nach Würzburg eilen, wo wir Anja
dann tot in ihrem Bett auffanden. Sie hatte sich eine Infusion gelegt und
ihr Leben damit beendet. Vor ihr auf dem Tisch lagen zusammen mit
erschütternden Abschiedsbriefen an uns und ihre Freunde auch die
Zwangsvollstreckungsbescheide der BADENIA i. H. von über 70.000 Euro. Wie
wir inzwischen erfahren haben, war sie unter Tränen verzweifelt war über den
ihr abgezwungenen Offenbarungseid und die Gehaltspfändung durch die BADENIA
Wir sind sicher, dass Anja
möglicherweise noch leben könnte, wenn die BADENIA sie nicht so massiv unter Druck gesetzt hätte.
Zugleich
möchte ich Euch auf die aktuelle
Berichterstattung den Medien aufmerksam
machen. Im
Stern 45/2004 wird S. 198 f unter dem Titel
'Das Mädchen, die Bausparkasse und der Tod' berichtet. Auch über politische
Hintergründe. So ist z.B. Altkanzler Helmut Kohl im Aufsichtsrat der
BADENIA-Mutter AMB-Generali. Auch andere CDU-Politiker um Kohl herum sind im
Umfeld der AMB-Generali, so z.B. der Deutschen Vermögens AG (DVAG)
‚untergekommen’, die sich verschiedentlich Angriffen wegen rüder
Geschäftsmethoden bei der privaten Altersvorsorge ausgesetzt sah!
Wir
wollen das Schicksal von Anja nicht unwidersprochen hinnehmen. Daher sind
wir in unserer Trauer den Weg über die Medien gegangen, um der
Kreditwirtschaft klar zu machen, dass man solche ruinösen und
menschenverachtenden Altersvorsorgeschäfte nicht machen darf. Auch wenn Anja
das nicht mehr lebendig macht, so möchten wir denjenigen Menschen, die sich
in vergleichbaren Situationen befinden, gerne helfen. Wir hoffen, Ihr
versteht das.
Wir fragen uns: Müssen wir jetzt
auch noch unsere Kinder dem Raubtierkapitalismus opfern? Müssen wir alles
hinnehmen, was sich deutsche Kreditinstitute aushecken, um auf dem Rücken
ihrer Kunden Maximalprofite einfahren zu können. Und das über Leichen
gehend? Wer erlaubt den deutschen Allfinanzfabriken solch unmenschliches
Handeln?
Es kann nicht sein, dass in
Deutschland Kreditinstitute und Versicherungen Freibriefe zur Jagd auf
ahnungslose und gutgläubige, auf ihre private Altersvorsorge bedachte
Menschen haben. Auf der Rückseite findet Ihr die Forderungen, die dazu
notwendig sind.
Mehr Infos über massenhaften
und unterdrückten Immobilienbetrug in Deutschland findet Ihr auf den
Webseiten unseres Fuldaer Genossen Gerhard Renner, der uns in den letzten
Wochen mit viel Tatkraft zur Seite gestanden hat:
www.immobetrug.de
Ich zähle auf Eure
Solidarität
Meinigen, im Oktober
2004 Klaus Schüller
klaus-schueller[ at ]freenet.de