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 HH-MoPo 23.10.04

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"... das wenden die Leute heut' ein: Der Vermittler damals hat gesagt, brauchst' dich darum nicht zu kümmern, brauchst' auch kein Geld zu haben. Das regelt sich alles von selber. Und lass' 20 Jahre 'rumgehen, dann gehört dir die Hütte und du hast 'ne prima Altersversorgung. Und dann frag' ich mich immer: Wer ist denn so blauäugig? Denn - wenn das zuträfe - dann kann er sich die ganze Bundesrepublik kaufen." (O-Ton BADENIA-Chef Dietrich Schröder in der ZDF-Sendung Mona-Lisa am 30.10.2004
 

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Hamburger Morgenpost vom 23.10.2004

"Todsichere Geldanlage"  

Anja Schüller (28) wurde Opfer eines gigantischen Immobilien-Skandals / Selbstmord aus Verzweiflung.  

 Anja Schüller hat Selbstmord begangen.  Ihr Vater behauptet :  Eine Bausparkasse hat sie mit einer Schrott-Immobilie ihn den Tod getrieben,

Sozial engagiert sei Anja Schüller gewesen.  Eine „ehrliche, anständige, aufrechte und fleißige" OP-Schwester,  die an ihrem Arbeitsplatz beliebt gewesen sei, sagt ihr Vater.  Keinerlei Sorgen habe sie gehabt, bis, ja, bis dubiose Immobilienvermittler  an sie herantraten und ihr dieses scheinbar lukrative Angebot machten:  Eine Eigentumswohnung praktisch zum Nulltarif.  Für Klaus Schüller, den Vater der Würzburgerin, steht fest,  dass diese Vermittler und die Badenia Bausparkasse,  in deren Auftrag sie tätig gewesen sein sollen „den Tod meiner Tochter verschuldet haben“.  

 1998 war es, als Anja Schüller die Bekanntschaft der Immobilienhaie machte.  Das Angebot klang einleuchtend und verlockend.  Eine Wohnung in Chemnitz solle sie kaufen und vermieten.  Mieteinnahmen einerseits und Steuervorteile andererseits würden reichen,  um den Kredit zu finanzieren.  Einen Kredit der Badenia Bausparkasse. Als Klaus Schüller seine Tochter  am 17. September, also vor gut vier Wochen, tot in ihrem Bett fand,  lag neben ihr der Zwangsvollstreckungsbescheid.  Über 70 000 Euro, die die Badenia von ihr forderte.  Die 28-jährige Frau hatte sich selbst eine Infusion gelegt  und so ihr Leben beendet.

 Der Tod der Anja Schüller - nicht der einzige Selbstmord,  der im Zusammenhang steht mit einem gigantischen Immobilienbetrug,  an dem sich in den 90er Jahren zahlreiche Banken und Bausparkassen  beteiligt haben sollen.  Immer wieder genannt: die Badenia Bausparkasse, aber auch die HypoVereinsbank.  Vier Menschen nahmen sich bisher das Leben, weil ihnen die Schulden über den Kopf wuchsen.  Insgesamt 300 000 Betroffene, so wird geschätzt, gibt es.  Viele schweigen. Vor Scham. Die wenigsten wehren sich. Versuchen irgendwie mit den Schulden zurecht zu kommen.  

 Der Trick war immer der gleiche, berichtet Rechtsanwalt Julius Reiter aus Düsseldorf, der nicht nur Anja Schüller vertreten hat, sondern für Hunderte weitre Opfer kämpft.  Marode Eigentumswohnungen, meist in Ostdeutschland, wurden den in aller Regel  wenig finanzstarken Kunden als Steuersparmodell angedreht.  Später kam dann die böse Überraschung.  Denn :

 - Erstens sind die Wohnungen nicht selten um 20 bis 30 Prozent überteuert verkauft worden - so hoch waren nämlich die Provisionen für die Vermittler.  

 - Zweitens sind die Wohnungen kaum vermietbar - weil in Ostdeutschland das Angebot an Wohnraum die Nachfrage weit übersteigt.  - Und

 - drittens sind sie auch noch unverkäuflich - weil die Wohnungen oftmals in einem völlig maroden Zustand sind.  

 „All das haben die Banken und Bausparkassen ganz genau gewusst“,  sagt Rechtsanwalt Reiter.  Die Folge für die Besitzer solcher Schrottimmobilien:  Die Rechnung, die die Vermittler ursprünglich vorlegten, ging nicht auf.  Von wegen Nulltarif.  Mehrere Hundert Euro Belastung haben die meisten zu tragen.  Zu viel für kleine Gehälter.  Und werden die Betroffenen dann auch noch arbeitslos, ist alles zu spät.  Versuche von Rechtsanwalt Reiter, im Falle von Anja Schüller einen Vergleich mit der Badenia auszuhandeln, scheiterten.  Auch die Intervention des ehemaligen Bundesinnenministers Gerhart Baum half nicht.

 „Gnadenlos“, so der Vater, „hetzte die Badenia meiner Tochter Gerichtsvollzieher auf den Hals.“  Klaus Schüller hat sich entschlossen, „den gigantischen Schwindel“  öffentlich zu machen.  Gestern demonstrierte der DGB-Sekretär aus Erfurt mit anderen Besitzern so genannter „Schrottimmobilien“ vor der Badenia-Zentrale in Karlsruhe,  zog dann weiter quer durch die Stadt zu Geschäftspartnern der Badenia und zur L-Bank.  Die Demo endete vor dem Bundesgerichtshof.  Mitarbeitern der Bausparkasse überreichte Schüller einen offenen Brief :  „Machen Sie ehrliche Geschäfte“, heißt es darin, „die Menschen nicht zum Selbstmord treiben.“ Und weiter:  „Beraten Sie Ihre Kunden so ehrlich, dass Sie morgens noch in den Spiegel schauen können.“  

Übrigens:  Gegen Verantwortliche der Badenia ermittelt die Staatsanwaltschaft.  Darunter auch gegen den Ex-Finanzvorstand. Er soll genau im Bilde gewesen sein, wie die Vermittler blauäugige Anleger überrumpelten.  Für Badenia ein lohnendes Geschäft: Den Verkauf von 8000 Schrottimmobilien finanzierte sie über Bausparverträge im Gesamtvolumen von 680 Millionen Euro.  OLAF WUNDER

 

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KAMPF UM GERECHTIGKEIT  

Viele Opfer des Immobilienbetrugs zweifeln schon lange am Rechtsstaat.  Manche zogen vor Gericht.  Aber der Bundesgerichtshof (BGH) fällte immer wieder bankenfreundliche Urteile nach dem Motto: „Gekauft ist gekauft“.  Auch der Europäische Gerichtshof (EuGH), auf den  viele ihre ganze Hoffnung setzen  und der sich zur Zeit mit dem Fall beschäftigt, scheint ebenfalls nicht den Opfern Recht  geben zu wollen.  In einem Gutachten kam der EuGH-Generalanwalt  Philippe Leger kürzlich zu dem Ergebnis, dass  sich die Anleger nicht auf das  EU-Verbraucherrecht berufen können.  Das heißt: Folgt der Gerichtshof dem Gutachten  können sich die Geschädigten bei der  Rückabwicklung der Kauf- und Darlehensverträge  nicht an die Banken halten.  Das abschließende Urteil steht noch aus.  Immerhin haben die Anleger die Chance Schadenersatz  von Immobilienvermittlern zu erhalten -  dann nämlich, wenn dieser die Käufer über den  sanierungsbedürftigen Zustand der Immobilie  im Unklaren gelassen hat.

 

 

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Grafiken, im Jahre 2002 entworfen von  Andreas Leithäuser an der Uni Weimar nach einem Vortrag über Schrottimmobilien

 

Wer sich als Politiker nur einen Zentimeter Banken und Versicherungen nähert, entfernt sich meilenweit vom Verbraucher!

Wie macht man mit einer deutschen Bank ein kleines Vermögen?   ==>   Antwort hier

Hausmüll wird auf der Mülldeponie entsorgt, Schrottimmobilien beim Verbraucher

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Stand: 12. April 2010